Mela­nie Dreysse

Moon­doo

Mei­ne letz­te durch­tanz­te Nacht ist – zuge­ge­ben – schon etwas län­ger her. Und dar­an trägt aus­nahms­wei­se mal nicht Coro­na die Schuld. Trotz­dem fühlt sich der Kiez­club moon­doo für mich wie ein Zuhau­se an. Weil mein guter Freund Alex­an­der Kulick Teil­ha­ber des Clubs ist und ich für ihn schon oft dort foto­gra­fiert habe. Der frü­he­re resi­dent DJ Char­lie Funk, bes­ser bekannt als Afri­ka Islam, nennt mich »sis« und wid­me­te mir in einem sei­ner Tracks sogar die Song­zei­le »Mel­ly takes the pic­tures«. Ich wün­sche dem moon­doo so sehr, dass dort schon bald wie­der Men­schen zusam­men­kom­men und sich die Nacht um die Ohren hau­en. 

»Es ist zwar schön zu träu­men – aber jetzt wird es höchs­te Zeit fürs kol­lek­ti­ve Erwachen.«

Moti­va­ti­on. erkennt­nis. Perspektive. 

Mir hat die Idee von »Wir geben Ham­burg Per­spek­ti­ve« einen Schubs gege­ben, eige­nen Pro­jek­ten eine neue Chan­ce und ihnen auch zukünf­tig mehr Raum zu geben. Dass wir damit aber nicht nur uns selbst, son­dern auch ande­re Kul­tur­schaf­fen­de pushen, fin­de ich beson­ders schön. Auch, wenn wir uns gera­de alle nicht face-to-face aus­tau­schen kön­nen, sind wir eine star­ke Com­mu­ni­ty, die sich gegen­sei­tig unter­stützt. Ich hat­te vier Loca­ti­ons im Sinn, die ich foto­gra­fie­ren woll­te. Vier Anru­fe spä­ter stan­den die dafür nöti­gen vier Ter­mi­ne. Unkom­pli­ziert, schnell, koope­ra­tiv. Auch den Aus­tausch mit tol­len Kolleg:innen emp­fand ich als inspi­rie­rend und moti­vie­rend. Ich wün­sche dem Pro­jekt die Öffent­lich­keit, die es braucht, um den Blick auf Ham­burgs Insti­tu­tio­nen zu legen, die unver­schul­det in eine Art »Zwangs­schlaf« ver­setzt wur­den. Es ist zwar schön zu träu­men – aber jetzt wird es höchs­te Zeit fürs kol­lek­ti­ve Erwa­chen. 

Wei­te­re Her­zens­or­te von
Mela­nie Dreysse