Frie­der Blickle

MARKK

Das Muse­um am Rothen­baum Kul­tu­ren und Küns­te der Welt, kurz: MARKK, ist für mich eine Schatz­kis­te der kul­tu­rel­len Viel­falt und der Kunst. Als ursprüng­li­che Idee woll­te ich ein Por­trait einer Mao­rista­tue ver­wen­den. Nach der Rück­spra­che mit dem Muse­um stell­te sich her­aus, dass der spie­le­ri­sche Umgang mit die­ser Skulp­tur unan­ge­mes­sen sein könn­te. Daher haben wir ein Motiv gesucht, wel­ches für ein Innen-Außen-Bild inhalt­lich und pla­ka­tiv geeig­net ist. Die Wahl fiel auf einen Baby­schuh aus Chi­na, frü­hes 20. Jahr­hun­dert aus Sei­de und Baum­wol­le. Der Künst­ler ist unbe­kannt. Die Künst­le­rin, Rei­sen­de und Samm­le­rin Lene Schnei­der-Kai­ner hat ihn von einer Rei­se mit­ge­bracht. 1932 ver­ließ sie auf­grund der poli­ti­schen Ver­hält­nis­se und ihrer jüdi­schen Her­kunft Ber­lin und leb­te zunächst auf den Balea­ren, ab 1937 in New York und ab 1954 in Boli­vi­en. Ihre künst­le­ri­schen Wer­ke sind ver­streut und vie­le davon sind ver­schol­len. 

»Mein Traum ist, dass aus dem Pro­jekt ein Aus­tausch in einer neu­en Qua­li­tät unter uns Fotograf:innen entsteht.«

Mei­ne Motivation

Der Win­ter in Ham­burg ist immer eine ruhi­ge­re Zeit in mei­nem Arbeits­rhyth­mus. Ohne Coro­na ist es die Zeit der Archiv­ar­beit und der Struk­tu­rie­rung frei­er Arbei­ten. Im Som­mer bin ich viel in den Alpen unter­wegs und ver­fol­ge Archi­tek­tur­the­men. Zusam­men mit Fotograf:innen in Ham­burg ein gemein­sa­mes The­ma anzu­ge­hen, ist eine span­nen­de Her­aus­for­de­rung und eine Moti­va­ti­on, neue Ideen zu finden.

Mei­ne Erkenntnis

Ich bin ver­blüfft über die schnel­le und gute Zusam­men­ar­beit im Team. Beim Foto­gra­fie­ren erleb­te ich eine Offen­heit, die ich nicht erwar­tet hät­te. Nur ein­mal wur­de ich ange­spro­chen, beim mit­ter­nächt­li­chen Por­trait als »Flat­ter­band­mu­mie« vor dem Aba­ton-Kino. Um Mit­ter­nacht kam als ein­zi­ger Pas­sant ein Wach­mann vom nahen Uni­ver­si­täts­ge­län­de vor­bei und frag­te mich nach mei­ner Geneh­mi­gung. Ich sag­te, dass ich an einem Pro­jekt mit Selbst­por­traits arbei­te. Sei­ne Ant­wort: »Ja dann, Sel­fie geht immer.«

Mei­ne Perspektive

Ich wün­sche allen, die in Kunst, Kul­tur und Sport arbei­ten, dass wir bald wie­der Arbeit, Ein­kom­men, Publi­kum und Leich­tig­keit fin­den. Ich hof­fe auf einen Blick­wech­sel zwi­schen Pas­san­ten und Pla­ka­ten, der zum Besuch oder zum Ent­de­cken die­ser Loca­ti­ons in Ham­burg anregt. Mein Traum ist, dass aus dem Pro­jekt ein Aus­tausch in einer neu­en Qua­li­tät unter uns Fotograf:innen entsteht.

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Frie­der Blickle