Frieder Blickle
Hamburger Kunsthalle
»Doppelte Sehnsucht« – Das Bild von Caspar David Friedrich »Wanderer über dem Nebelmeer«. Ich habe das Bild bei einer Auftragsarbeit für die Firma Erco zur Museumsbeleuchtung für mich entdeckt. Danach wurde ich Mitglied bei den Freunden der Kunsthalle. Regelmäßig gehe ich in die Kunsthalle, um manchmal nur dieses eine Bild im Original oder die wechselnden Ausstellungen anzuschauen. Ich wollte von außen die Kunst sichtbar machen, die einen in der Kunsthalle erwartet. Zuerst habe ich in der Abenddämmerung Aufnahmen gemacht und danach am Morgen. Das klare Licht am Morgen war passender. Das Foto zeigt meine Sehnsucht nach einem Bild, welches selbst Sehnsucht zeigt. Ich freue mich auf das Wiedersehen in der Kunsthalle.
»Ich hoffe auf einen Blickwechsel zwischen Passanten und Plakaten, der zum Besuch oder zum Entdecken dieser Locations in Hamburg anregt.«
Der Winter in Hamburg ist immer eine ruhigere Zeit in meinem Arbeitsrhythmus. Ohne Corona ist es die Zeit der Archivarbeit und der Strukturierung freier Arbeiten. Im Sommer bin ich viel in den Alpen unterwegs und verfolge Architekturthemen. Zusammen mit Fotograf:innen in Hamburg ein gemeinsames Thema anzugehen, ist eine spannende Herausforderung und eine Motivation, neue Ideen zu finden.
Ich bin verblüfft über die schnelle und gute Zusammenarbeit im Team. Beim Fotografieren erlebte ich eine Offenheit, die ich nicht erwartet hätte. Nur einmal wurde ich angesprochen, beim mitternächtlichen Portrait als »Flatterbandmumie« vor dem Abaton-Kino. Um Mitternacht kam als einziger Passant ein Wachmann vom nahen Universitätsgelände vorbei und fragte mich nach meiner Genehmigung. Ich sagte, dass ich an einem Projekt mit Selbstportraits arbeite. Seine Antwort: »Ja dann, Selfie geht immer.«
Ich wünsche allen, die in Kunst, Kultur und Sport arbeiten, dass wir bald wieder Arbeit, Einkommen, Publikum und Leichtigkeit finden. Ich hoffe auf einen Blickwechsel zwischen Passanten und Plakaten, der zum Besuch oder zum Entdecken dieser Locations in Hamburg anregt. Mein Traum ist, dass aus dem Projekt ein Austausch in einer neuen Qualität unter uns Fotograf:innen entsteht.
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Frieder Blickle