Frieder Blickle
ABATON-Kino
»Hoffnung auf Befreiung von den Einschränkungen« steht am Eingang meines Lieblingskinos. Ich zeige mich in meinem Selbstportrait als sich befreiende »Flatterbandmumie«. Freue mich auf die Zeit, in der ich nah mit Freund:innen und fremden Menschen Filme und die Reaktion auf das Gesehene, wieder genießen darf. Vor allem die Eröffnungsveranstaltungen mit Regisseur:innen oder Schauspieler:innen, geben immer einen Einblick, der sonst nicht möglich ist.
»Ich wünsche allen, die in Kunst, Kultur und Sport arbeiten, dass wir bald wieder Arbeit, Einkommen, Publikum und Leichtigkeit finden.«
Der Winter in Hamburg ist immer eine ruhigere Zeit in meinem Arbeitsrhythmus. Ohne Corona ist es die Zeit der Archivarbeit und der Strukturierung freier Arbeiten. Im Sommer bin ich viel in den Alpen unterwegs und verfolge Architekturthemen. Zusammen mit Fotograf:innen in Hamburg ein gemeinsames Thema anzugehen, ist eine spannende Herausforderung und eine Motivation, neue Ideen zu finden.
Ich bin verblüfft über die schnelle und gute Zusammenarbeit im Team. Beim Fotografieren erlebte ich eine Offenheit, die ich nicht erwartet hätte. Nur einmal wurde ich angesprochen, beim mitternächtlichen Portrait als »Flatterbandmumie« vor dem Abaton-Kino. Um Mitternacht kam als einziger Passant ein Wachmann vom nahen Universitätsgelände vorbei und fragte mich nach meiner Genehmigung. Ich sagte, dass ich an einem Projekt mit Selbstportraits arbeite. Seine Antwort: »Ja dann, Selfie geht immer.«
Ich wünsche allen, die in Kunst, Kultur und Sport arbeiten, dass wir bald wieder Arbeit, Einkommen, Publikum und Leichtigkeit finden. Ich hoffe auf einen Blickwechsel zwischen Passanten und Plakaten, der zum Besuch oder zum Entdecken dieser Locations in Hamburg anregt. Mein Traum ist, dass aus dem Projekt ein Austausch in einer neuen Qualität unter uns Fotograf:innen entsteht.
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Frieder Blickle