Sibyl­le Zettler

Hol­thu­sen­bad

»Bah­nen zie­hen« gehört zu mei­nem Leben, am liebs­ten täg­lich. Wie vie­le ande­re auch, ver­mis­se ich den Chlor­ge­ruch, das Abtau­chen und das Schwim­men. Man kann es schon fast Ent­zugs­er­schei­nun­gen nen­nen, die wir Schwimmer:innen gera­de haben. Glück­li­cher­wei­se bin ich letz­ten Som­mer, als die Schwimm­bä­der noch geöff­net waren und ich durch die Pan­de­mie viel freie Zeit hat­te, durch fast alle Ham­bur­ger Bäder geschwom­men. Jedes ist ein­zig­ar­tig und hat sei­nen per­sön­li­chen Charme. Ob das Hol­thu­sen­bad, das Fami­li­en­bad Ohls­dorf oder das Kai­fu – jedes ist ein­zig­ar­tig und jedes ist für mich zu einem Her­zens­ort gewor­den. Wir Schwimmer:innen freu­en uns unglaub­lich auf die Wie­der­eröff­nung, denn wir ver­mis­sen unse­re Bäder so sehr!

»Wir sind alle von der Pan­de­mie betrof­fen und haben mit den Aus­wir­kun­gen zu kämpfen.«

Moti­va­ti­on. erkennt­nis. Perspektive. 

Die Idee, Selbst­por­traits an momen­tan nicht zugäng­li­chen Orten zu insze­nie­ren, fand ich groß­ar­tig. Für uns alle ist es ein Her­zens­pro­jekt gewor­den und wir haben alles dar­an gesetzt, unse­re Lit­faß­säu­len-Aus­stel­lung zu rea­li­sie­ren. Es waren auf­re­gen­de und emo­tio­na­le Wochen für mich. Neben der Orga­ni­sa­ti­on und Pro­jekt­be­treu­ung auch mei­ne eige­nen Foto­ideen zu rea­li­sie­ren, war manch­mal zeit­lich nicht so ein­fach. Auch die Sor­gen, ob alles finan­ziert wer­den kann und ob wir es zeit­lich schaf­fen, ver­lang­te star­ke Ner­ven. Die Freu­de an dem Pro­jekt und das gemein­sa­me Wach­sen der Grup­pe war dafür umso tol­ler. Gemein­sam etwas auf den Weg zu brin­gen und für einen Moment kei­ne Ein­zel­kämp­fe­rin zu sein, tat gut. Wir sind alle von der Pan­de­mie betrof­fen und haben mit den Aus­wir­kun­gen zu kämp­fen. Neben dem sich selbst moti­vie­ren und Durch­hal­ten, ist es wich­tig, Neu­es zu ver­su­chen und ande­re Wege zu gehen. Mehr För­de­rung für künst­le­ri­sche Pro­jek­te wäre gut. Neben finan­zi­el­len Hil­fen ist das krea­ti­ve Arbei­ten gera­de jetzt unglaub­lich wich­tig. 

Wei­te­re Her­zens­or­te von
Sibyl­le Zettler