Tobias Oechler
Medizinhistorisches Museum Hamburg
Welch hohen Stellenwert das Medizinhistorische Museum Hamburg für mich hat, stellt sich gerade in der jetzigen Pandemie dar. Nur durch den unermüdlichen Wissensdrang von Forscher:innen und Mediziner:innen stehen wir heute dort, wo wir stehen. Wir haben innerhalb eines Jahres einen Impfstoff entwickelt, der uns einen Ausweg aus der Pandemie ermöglicht. Das Museum führt mir vor Augen, wie viel Arbeit hinter den heute errungenen Erkenntnissen steckt. Das Herzstück ist für mich natürlich der alte Sektionssaal – ein visueller Hingucker, der seines Gleichen sucht.
»Für mich sind kulturelle Einrichtungen enorm wichtig.«
Als ich gefragt wurde, ob ich bei dem Projekt dabei sein möchte, war es für mich sofort klar, dass ich das auf jeden Fall mache. Für mich sind kulturelle Einrichtungen enorm wichtig. Sie bereichern das Leben und sind daher unbedingt unterstützenswert. Da ich als Fotograf und Filmer selber von der Pandemie betroffen war, war ich von der Idee begeistert, hier aktiv zu werden.
Einige Einrichtungen fallen leider durch das Raster und werden von der Politik unzureichend unterstützt. Große Unternehmen bekommen trotz Gewinnen teils Unterstützung. Viele kleine Unternehmen gehen hingegen manchmal leer aus. Für mich ein Grund mehr, den Fokus auf Kultureinrichtungen zu legen, die häufig vergessen werden. Je länger die Pandemie dauert, desto mehr merke ich, wie sehr mir der kulturelle Bereich fehlt.
Ich wünsche mir, dass die Politik den psychologischen Stellenwert kultureller Einrichtungen ernster nimmt und Konzepte erarbeitet, wie man sicher und ohne andere zu gefährden, die Kultureinrichtungen wieder öffnen kann. Ich möchte nicht in einem Hamburg leben, in dem es vielleicht in einem Jahr nur noch halb so viele Kulturangebote gibt.
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Tobias Oechler