Oliver Görnandt-Schade
Atelierboden »unverzollt«
Der Atelierboden »unverzollt« im Kreativspeicher ist mein Herzensort, weil es dort auf vielen Ebenen um Kreativität und Kunst geht. Mein Protagonist, der Künstler Markus Armbrecht, arbeitet in der Ateliergemeinschaft »unverzollt« in der Speicherstadt. Der Künstler mit dem Schwerpunkt Malerei beschreibt seine Situation so: »Meine persönliche Arbeit im Atelier hat sich in Zeiten der Pandemie nicht wirklich verändert. Was mir fehlt, ist einfach der direkte Austausch in Form von Ausstellungen, Veranstaltungen und das ›live zusammenarbeiten‹ an Projekten. Der Einfluss auf Mensch und Arbeit von außen hat sich stark verändert. Ich hoffe, dass sich in Zukunft die Kunst- und Kulturwelt wieder öffnet und den Menschen Zugang gewährt.«
»Am Ende ist es eine visuelle Beschreibung der Situation.«
Die Ausstellungsform »Litfaßsäulen im öffentlichen Raum« fand ich spontan sehr spannend. Da ich direkt eine zündende Bildidee vor Augen hatte, bin ich gerne bei dieser Gruppenausstellung dabei. Meine Grundidee ist eine Kugel, in der nur ein begrenzter Vorrat an Sauerstoff vorhanden ist. Meine Protagonisten befinden sich in einem Vakuum – ohne Kontakt nach außen und stehen damit stellvertretend für viele andere Kunst- und Kulturschaffende. Am Ende ist es eine visuelle Beschreibung der Situation. Solche freien Projekte lassen den Fotograf:innen viel kreativen Spielraum. Mein Fokus liegt auf den kleinen Kunstorten, die – anders als die großen Institutionen – eben häufig kein Fangnetz mehr unter sich haben. Künstler:innen, und Galerist:innen sind von einem Shutdown stark betroffen. Eine Galerie ohne Publikum? Ein Maler ohne Ausstellung? Hier bot sich für mich die Möglichkeit, den Scheinwerfer auf diese Orte und Menschen zu richten. Unsere Stadt hat viele tolle Orte. Ich wünsche mir mehr Aufmerksamkeit und Unterstützung für die wunderbaren kleinen Kunsträume, die Hamburg ein buntes Gesicht geben und zu dem machen, was es ist.
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Oliver Görnandt-Schade